Es war einmal ein junges Mädchen. Das traf einen Jungen, gutaussehend, charmant, liebevoll... die beiden verliebten sich. 3 Jahre haben sie miteinander verbracht. Mit Höhen und Tiefen. Schlimmen Tiefen. Irgendwann trennte sich das Mädchen von dem Jungen und versuchte, ein neues Leben aufzubauen. Der Junge hat sein Leben immer weiter und weiter in den Abgrund getrieben. Lange hat das Mädchen gebraucht um über IHN hinweg zu kommen. Sie hat es nie richtig geschafft. Sie hat geheiratet, hat ein Kind bekommen und sich wieder scheiden lassen. Im Hintergrund war immer ER. Die Gefühle für IHN. Diese erste, wirkliche Liebe.
Der Junge geriet immer mehr auf die schiefe Bahn, landete im Gefängnis.
Das Mädchen hat langsam gelernt, ohne ihn zu leben. Mit der Vergangenheit, aber ohne SEINE Zukunft. Eines Tages traf das Mädchen einen anderen Jungen. Und verliebte sich. Und war endlich wieder glücklich...
HAPPY END?

Das Mädchen bin ich.

Gestern habe ich durch Zufall erfahren, dass er wieder unter den "Freien" weilt. Und habe sehr gemischte Gefühle darüber. Auf der einen Seite ist da die Neugierde - wie geht es ihm? Hat er sein Leben endlich im Griff? Auf der anderen Seite ist da auch ein bißchen Angst. Angst, ihm zu begegnen. Nicht Angst vor ihm, nein, das nicht. Aber wie wäre es wohl, ihm gegenüber zu stehen? Ich meine, so unrealistisch ist das nicht, da seine Eltern 2 Minuten von mir entfernt wohnen...
Die Gefühle für ihn habe ich zwar inzwischen überwunden - klar, er war meine erste, große Liebe, das ruft halt immer gemischte Gefühle hervor. Aber wie würde es sich anfühlen, wenn er plötzlich vor mir stünde? Wie würde ich reagieren?

Und warum mache ich mir darüber eigentlich Gedanken? Es sollte mich vollkommen kalt lassen, nach neun langen Jahren in denen ich mein Leben, erfolgreich, ohne ihn gelebt habe. Es sollte mir egal sein, da ich auch vorhabe, mein restliches Leben ohne ihn zu leben. Aber trotzdem macht man sich darüber Gedanken...

Seltsam, irgendwie...

... kann ein neuer Gestalt annehmen.

Oder so ;)

Ich habe hier - oder eigentlich in meiner alten Heimat - ja öfter mal recht wirr geschrieben, geträumt, meine Zukunft geplant. Baby, Ausbildung, Selbständigkeit. Alles wollte ich haben, manchmal war ich mir nicht sicher, was ich möchte. Hin und her gerissen.

Nun ist meine Ausbildung ja mehr oder weniger gescheitert. Nein, ganz aufgeben werde ich nicht. Ich möchte versuchen, meine Ausbildung in ein oder zwei Jahren wieder aufzunehmen. Und auch das Thema Baby ist noch nicht ganz durch ;)
Aber wie soll ich Familie mit Selbständigkeit verbinden? Das war immer meine ganz große Angst. Entweder das eine oder das Andere. Beides geht nun mal nicht. Nicht, wenn man unter der Woche quasi Alleinerziehend ist, da Herzbube ja so tolle Arbeitszeiten hat...

Nun, ich schweife etwas ab...

Das Thema Selbständigkeit hat sich wohl erledigt. Ich werde nämlich ein Insolvenzverfahren beginnen. Die Schulden vom Haus sind einfach zu viel für mich. Und ich möchte nicht, dass Herzbube da kräftig mitzahlen muss. Anders würde es aber nicht gehen. Also musste eine Lösung her. Und so werde ich diesen Schritt nun wagen.

Der Traum von der Selbständigkeit ist somit wohl gestorben. Dafür erwacht der Traum von einem "sorgenfreien" Leben und vielleicht sogar einer größeren Familie ;)))