13
Nov
2012

Freundschaften

Keine Ahnung, warum ich mir gerade heute den Kopf darüber zerbreche. Vielleicht liegt es an dem melancholischen Wetter hier bei uns. Oder auch an der nahenden Weihnachtszeit. Oder auch einfach daran, dass doch schon einige Monate vergangen sind...
Jedenfalls frage ich mich, ob diese ganze Geschichte mit Madame auch anders hätte laufen können. War ich zu unnachgiebig in meiner Meinung? Habe ich ihr zu wenig Zeit gelassen, sich in die Mutterrolle einzufinden? War ich zu hart?
Zum Teil kann man alle diese Fragen natürlich mit ja beantworten.
Ja, ich bin wahnsinnig stur und unnachgiebig. Wenn ich mir einbilde, das ist grün, dann ist es auch grün und wenn es noch so lila ist... ihr versteht was ich meine? Andererseits habe ich nie, nie, nie behauptet (was mir ja vorgeworfen wurde), dass nur meine Meinung und meine Methoden gut und richtig sind. Ist es also wirklich falsch, einer Freundin Ratschläge geben zu wollen, oder seine eigene Meinung kundzutun - unabhängig davon, ob sie diese dann annimmt? Ist es ein Fehler, einer Freundin Fehler aufzuzeigen, die man selbst beim ersten Kind gemacht hat, Fehler, die - wie man aus eigener Erfahrung weiß - schwer wieder "auszubügeln" sind?
Vielleicht habe ich ihr auch zu wenig Zeit gelassen. Andererseits hat sie nie um die Zeit gebeten. Alles wurde schön geredet. Sofort nach dem ersten Kind wieder schwanger zu werden war schließlich auch ihr Entschluss, obwohl ALLE Freunde ihr geraten haben zumindest ein Jahr zu warten. Ist es also ein Fehler auch mal zu sagen "selbst schuld"? Ist es ein Fehler, wenn man von jemanden, der behauptet alles zu wissen und von allem eine Ahnung zu haben, genau dieses "erwartet"? Ist es ein Fehler, darauf zu warten, dass der Andere halt einmal zugibt "ja, ich habe es mir anders vorgestellt" oder "ich bin noch nicht ganz in der Rolle drin, ich brauche etwas Zeit"?

Mir ist bewusst, dass wir sicherlich beide Fehler gemacht haben. Mir ist bewusst, dass vieles anders oder einfacher hätte geklärt werden können. Aber ist es nicht auch verständlich, dass man resigniert, wenn man immer nur hört "so war das ja nicht" "das war was ganz anderes" "SO hab ich das aber nie gesagt"? Ist es nicht auch verständlich, dass ich einmal hören möchte "ja, mir tut es auch leid"? Ich habe mich entschuldigt. Habe versucht, mein doch sehr hartes Vorgehen zu erklären. Und wer mich kennt weiß, dass es mir sehr schwer fällt, mich zu entschuldigen und einen Fehler einzugestehen. Aber ich habe es getan. Einmal, nur ein einziges Mal, wollte ich von ihr hören "tut mir auch leid" oder "du bist mir auch sehr wichtig".
Ich bin eigentlich gar nicht mehr wütend. Ich bin momentan nur traurig. Enttäuscht. Verletzt. Warum gerade jetzt, weiß ich selbst nicht. Sie fehlt mir immer noch. Trotz allem. Mir fehlt meine Freundin, wie sie noch vor 2 Jahren war. In den letzten beiden Jahren hat sie sich so zum Negativen verändert. Vielleicht bin ich deswegen so traurig. Weil ich verstanden habe, dass es einfach nie wieder so eine Freundschaft wie früher wird. Nicht, weil sich das Leben mit Kindern verändert. Auch nicht, weil man durch die Kinder weniger Zeit hat. Nicht einmal der Streit ist schuld daran. Ich würde gerne sagen, SIE ist alleine schuld daran. Aber mir ist auch bewusst, dass das natürlich auch nicht ganz stimmt. Wir sind beide schuld. Auch ich habe mich verändert, natürlich. Man verändert sich eben, wenn man einen neuen Partner hat, ein (zweites) Kind kommt... Man verändert sich sein ganzes Leben lang. Aus verschiedenen Gründen. Allerdings gibt es zwei Möglichkeiten damit umzugehen: entweder man sagt, ja ich habe mich verändert. Aus diesen Gründen ist es jetzt eben so und so. Oder man redet sich drum herum. Streitet alles ab. Behauptet, dass es doch schon immer so gewesen ist. Ich bevorzuge Ersteres, sie Zweiteres. Und DAS ist das eigentliche Problem...
:(
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