30
Okt
2012

Ausgelaugt

Momentan fühle ich mich irgendwie ausgelaugt. Kraftlos. Müde. Leer...

Heute ist der letzte Arbeitstag in der alten Firma, ab Montag geht es dann in die neue Firma. Die letzten Wochen waren stressig. Jeden Samstag arbeiten - zu den zwei Tagen unter der Woche. Vieles musste noch schnell fertig gestellt werden, ausmisten, vorbereiten usw.

Daheim habe ich das Gefühl zu nichts zu kommen. Kaum fange ich etwas an ist schon wieder Zeit um Krümel abzuholen, Zwergi zu füttern, zu kochen... Das Gefühl, dass irgendwie alles nur an mir hängen bleibt zerrt an meinen Kräften. Dort ein Arzttermin, da einkaufen für den Feiertag. Möchte ich EINMAL ein bisschen in Selbstmitleid versinken, erzählt mir Herzbube wie arm ER doch ist... Ich schlafe schlecht und esse kaum (nicht dass ich deswegen wenigstens abnehmen würde... fühle mir nur noch kraftloser).

Vieles schwirrt in meinem Kopf herum. Ich vermisse noch immer meine "beste Freundin", ärgere mich wie es gelaufen ist, betrauere die unbeschwerten Zeiten. Es fehlt mir sie anzurufen, wenn ich mich freue. Es fehlt mir, sie anzurufen, wenn ich mich ärgere. Es fehlt mir, über die Kinder zu quatschen. Es fehlt mir, dass mir jemand zuhört. Wie oft habe ich zum Telefon gegriffen, mit dem Gedanken "das muss ich Madame erzählen"...

Ich bin auch nervös wegen der neuen Arbeit. Wie wird es wirklich? Wie wird es mit den Kindern funktionieren? Wenn mal eines krank ist? Mein "Noch-Chef" war ja da sehr unkompliziert - zum Glück. War Krümel krank, bin ich eben erst später in die Arbeit gekommen, dafür länger geblieben. Oder auch mal einen Tag gar nicht und dafür mal dort mal da ein, zwei Stunden länger. Wird es in der neuen Firma auch so viel Verständnis geben?

Der Todestag von meinem Papa rückt auch näher. 2 Tage noch... dann ist es schon wieder 8 Jahre her, dass er für immer von uns gegangen ist. 8 Jahre... es kommt mir vor, als wäre es ein paar Wochen her...

Es gibt Zeiten, da kommt einfach alles zusammen. Jetzt ist so eine Zeit. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Ich drehe mich im Kreis und komme nicht weiter. Ich fühle mich wie auf einem außer Kontrolle geratenen Karussel.

Ich weiß, dass auch diese Zeit vorbei geht...

Ich hoffe es zumindest...
Herr B. - 30. Okt, 07:22

Klar, es gibt solche Phasen, da türmt sich scheinbar alles vor einem auf und man hat den Eindruck, alles hätte sich gegen einen verschworen. Es ist wirklich schade, wenn dann keine gute Freundin da ist, bei der man sich mal hängen lassen kann. Um so mehr solltest Du das aber von Deinem Mann einfordern. Ihr seid schließlich ein Paar und damit auch ein Team. Wenn Du das Gefühl hast, dass alles an Dir hängen bleibt, dann sprich mit ihm darüber. Sachlich, nicht vorwurfsvoll. Nicht-Reden ist der Anfang vieler Probleme. Ich weiß, wovon ich spreche ;-) Du brauchst auch mal eine starke Schulter zum Anlehnen und kannst nicht alles auffangen, was da gerade über Dich und die Familie hereinbricht.
Ich wünsche Dir und Euch viel Kraft und natürlich alles Gute für die neue Arbeit. Es wird auch wieder ruhigere Zeiten geben, ganz bestimmt. Ansonsten kann ich Dir ein wenig von meinem Lebensmut abgeben. Ich fühle mich gerade recht gut, ausgeglichen, zufrieden. Kannst MICH ja mal anrufen :-)

Alles Liebe
Herr B. :-)

Alltagslaunen - 30. Okt, 07:55

Danke, mein lieber Herr B. Vielleicht sollte ich dich zu meiner neuen besten Freundin ernennen ;)

Das Problem ist, um diese Jahreszeit kann man schlecht mit Herzbube reden. Sein Geburtstag steht vor der Tür - und damit hat er seit eh und je scheinbar ein Problem. So Anfang Oktober bis zum Weihnachtsurlaub kann man ihn stimmungsmäßig meist vergessen...
Und auch wenn er mich unterstützen wollte, er könnte ja kaum. Mo und Di kommt er um 17 Uhr heim, Mi-Fr erst um 21 Uhr. Was soll er mir da noch abnehmen? Arzttermine sind dann schon erledigt, Einkaufen geht auch nicht mehr bzw. fange ich gerade zum Kochen an und bin froh, wenn er mir dann wenigstens den Zwerg abnimmt. Diverse Hausarbeit ist dann ja auch schon erledigt oder kann eh nicht mehr gemacht werden, da der Zwerg so um 18 Uhr nach dem Abendessen schlafen geht. Nachdem er die Hausarbeit ja auch so gut wie nie macht, ist er mir auch am WE keine große Hilfe. Wäsche wegräumen geht nicht - er hat keine Ahnung, wo die Sachen von Krümel und mir eingeräumt werden. Bringt nicht viel, wenn ich dann alles suchen muss. Das gleiche gilt für Geschirr. Wenn er es gelegentlich mal macht, ärgere ich mich nachher nur noch mehr, weil ich nichts finde... (klingt jetzt vielleicht banal, aber es ist so mühsam, alles suchen zu müssen, wenn man akut eh schon das Gefühl hat, dass die Zeit läuft und läuft und läuft...). Dadurch dass unter der Woche kaum Zeit für etwas bleibt, geht der Samstag meist auch für irgendwelche Erledigungen drauf - was heißt auch der Wochenendeinkauf bleibt meist freitags an mir hängen. Dass ich mal ausschlafen könnte und er mit den Kindern aufsteht ist auch illusorisch... ich glaube, er würde nicht mal munter werden, wenn wir Schlagzeug spielen neben ihm...

Aber es freut mich sehr zu lesen, dass es bei dir bergauf geht :) da bin ich gleich doppelt zuversichtlich, dass wieder ruhigere und bessere Zeiten kommen ;)
Herr B. - 30. Okt, 12:48

So lange, wie wir uns schon hier kennen, sollten wir mal darüber nachdenken :-)

Ich verstehe Deine Argumente vollkommen und kenne sie auch alle aus eigener Erfahrung. Aber überlege mal, wie lange Du jeden Tag arbeitest, und damit meine ich jetzt nicht nur die bezahlte Arbeit. Es gibt ganz bestimmt auch Dinge, die er Dir abnehmen könnte, und vielleicht traut er sich auch nicht, weil er Sorge hat, es Dir nicht recht machen zu können? Es gab in meiner Ehe manche Arbeiten, die ich irgendwann hab sein lassen, weil ich immer angeschnauzt wurde. Da wurde nicht zur Kenntnis genommen, dass ich den Geschirrspüler eingeräumt hatte, sondern gemault, dass ich nicht so gestapelt hatte, dass noch ein Teller mehr hineinpasst. Also habe ich es irgendwann gelassen ...
Und das Argument, er würde die Kinder nicht hören, ist für mich keins. Wenn Du ihm den Wunsch mal mitteilen würdest, auch einen Tag in der Woche länger liegen bleiben zu können, dann sollte das doch machbar sein! Wir haben uns das seinerzeit geteilt - ein Tag ich, ein Tag meine Frau. Notfalls hat sie mich eben geweckt, wenn ich es nicht gehört hab, und dann weiter geschlafen.
Was ich sagen will - manches bedarf einfach der Absprache, und speziell wir Männer müssen eben manchmal mit der Nase auf die Dinge gestoßen werden, weil wir sie nicht sehen. Also mache ihm doch mal einen Vorschlag, wo er Dich unterstützen kann. Da gibt es sicher was. Vorwürfe helfen nicht, aber sich mal in Ruhe darüber zu unterhalten, das sollte doch möglich sein. Letztlich tut es Euch allen gut.
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