10
Aug
2012

Alte Freundschaften...

... loslassen ist manchmal schwer, aber manchmal auch notwendig.
Es wurde ein Gesprächstermin vereinbart, aber ich befürchte, dass wir "unüberbrückbare Differenzen" haben (um es im Scheidungsjargon auszudrücken...)

Es ist halt so, dass verschiedene Leute verschiedene Erziehungsmethoden haben. Schön und gut. Damit kann man leben. Aber wenn sich diese Erziehungsmethoden sooo krass unterscheiden wie bei uns, ist das schon nahezu unmöglich.

Diese Freundin um die es geht, hat mittlerweile auch zwei Kinder. Die Ältere ist jetzt 17 Monate, der Kleine 5 Monate. Bei ihnen ist es so, dass es eigentlich keine festen Zeiten oder Strukturen für irgendwas gibt. Nur so als Vergleich, dass man sich vorstellen kann, was ich meine: mein Zwerg steht auf / frühstückt zwischen 7 und 8 Uhr. Vormittags wird meistens gespielt, ein bisi Haushalt gemacht, wieder gespielt ;) dann gibt es zwischen 11:30 und 12:30 Mittagessen, danach Mittagsschlaf. Nachmittags sind wir dann unterwegs, spielen gemeinsam was auch immer. Etwa um 15 Uhr gibt es eine Obstjause und gegen 18 Uhr Abendessen. Danach geht der Zwerg ins Bett (also meist gegen 18:30). Alles natürlich etwas variabel mit etwa einer halben Stunde auf oder ab ;)
Bei ihnen wird halt probiert ob das Kind essen will, wenn nicht gibt es in einer halben Stunde halt nochmal was. Dazwischen wird irgendwann irgendwas gegessen, festen Schlafenszeiten gibt es auch nicht, wenn die Große müde quengelt sie herum bis sie irgendwann quasi umfällt und schläft (beim Kleinen ist es klar, da gibt es keine festen Zeiten). Ich habe auch selten erlebt, dass mit der Großen wirklich gespielt wird. Sie kann sich auch absolut nicht mit Spielzeug beschäftigen. Ich meine, mein Zwerg ist jetzt 8 Monate und beschäftigt sich wirklich brav 1-2 Stunden mehr oder weniger allein. Da geb ich ihm halt 4-5 verschiedene Spielsachen in seinen Laufstall und er spielt sich damit.
Das mit dem Essen ist ja auch so eine Sache. Bei uns ist es so, dass alle beim Tisch sitzen und essen. Auch die Kinder - und ja, auch mein Zwerg schafft es beim Essen sitzen zu bleiben. Bei ihnen dürfen die Kinder (bzw. jetzt nur die Große, der Kleine isst ja noch nicht mit) aufstehen, weggehen, zurückkommen, herumhüpfen, auf Mamas Schoss herumturnen und so weiter. Macht mich wahnsinnig.
Auch dass sie alles haben darf, was sie will, macht mich verrückt. Papas Handy, das Geldbörsel, die Schlüssel - alles zum Spielen. Sorry, finde ich nicht richtig, das sind keine Sachen zum Spielen (weil wichtig...). Und man kann sich vorstellen, wie sehr sie dann herumraunzt, wenn sie solche Sachen bei uns nicht haben darf. Nervig.
Auch der Umgangston ist schrecklich. Ich meine, ich kann doch ein 17 Monate alles Kleinkind nicht anmotzen, weil es quengelt und müde ist. Dann muss ich eben dafür sorgen, dass mein Kind Strukturen hat und seinen Schlaf bekommt. Aber nicht dann das Kind anmeckern...

Ach, ich könnte die Liste noch endlos fortführen... All diese "Kleinigkeiten" machen gemeinsame Unternehmungen nahezu unmöglich. Zwergi ist halt in einem Alter wo er viele Sachen schon nachmacht. Und ich möchte dann nicht ein ständig quengeliges Kind haben, weil die anderen Kinder ständig essen reingeschoben bekommen und er nicht. Weil sie beim Essen herumhüpfen dürfen und er nicht... und so weiter halt.

Man wird sehen, was die "Aussprache" bringt...
Herr B. - 11. Aug, 00:15

Ein schwieriges Thema, in der Tat. Und es kann durchaus zum Problem werden, wenn man viel Zeit miteinander verbringt. Entweder schränkt man diese Zeiten dann erheblich ein, oder man muss sich wirklich absprechen, was ich aber für schwierig halte.
Aber vielleicht findet Ihr einen Weg. Es sind aber die typischen konträren Ansätze zwischen der Erziehung, die auf einem Mindestmaß an Regeln beruht, und diesem völlig antiautoritären Weg, mit dem ich auch meine Schwierigkeiten habe. Also viel Erfolg ...

Alltagslaunen - 11. Aug, 22:21

Also das Thema hat sich soeben erledigt. Diese Freundin möchte absolut nicht meine Meinung hören. Wenn ich mich nämlich erdreiste auszusprechen, dass ich etwas nicht richtig finde ist es gleich ein einmischen in die Erziehung. Ich bin allerdings der Ansicht, das ich gerade bei meinen Freunden meine Meinung frei äußern dürfen sollte. Wo ist denn die Freundschaft, wenn ich dreimal nachdenken muss, was ich sagen darf und was nicht? Sie muss ja meine Meinung nicht übernehmen, aber äußern möchte ich sie trotzdem... Traurig, immerhin kennen wir uns seit 11 Jahren und in den letzten 6 Jahren war sie eigentlich meine beste Freundin. Naja, die Zeiten ändern sich scheinbar...
Herr B. - 12. Aug, 19:44

Gerade das Thema Erziehung ist oftmals heikel. Das kenne ich auch noch. Viele fühlen sich da gleich auf den Schlips getreten. Vielleicht braucht ihr mal eine kleine Auszeit, und danach beruhigt es sich wieder?
Alltagslaunen - 13. Aug, 14:49

Natürlich ist es heikel. Und bis zu einem gewissen Punkt verstehe ich durchaus, wenn sie sagen würde: du ich möchte meine Erfahrungen selbst machen. Aber immerhin war sie es, die immer meine Meinung hören und Tipps von mir haben wollte. Aber wenn es dann eine Meinung ist, die sie vielleicht gerade nicht hören möchte, dann ist es plötzlich ein Einmischen. Zumal sie ja diejenige ist, die anderen ihre Ansichten aufdrängen will. Ich sage einfach nur "wäre es nicht besser..." oder "wäre es nicht leichter...". Aber ich kann mich erinnern, wie oft sie zu mir gesagt hat, ich MUSS jetzt dem Kleinen was zu essen geben, ich MUSS ihn jetzt aus dem Bett holen... Ach, es ist ein endloses Thema. Ich bin so wütend und traurig, so enttäuscht und resigniert...
Herr B. - 13. Aug, 15:27

Glaub ich Dir.
Interessanterweise ändert sich vieles, wenn Kinder ins Spiel kommen - alte Freundschaften verschwinden oder verflachen, neue kommen hinzu. Schade, aber ärgere Dich nicht. Wenn es momentan keine Basis für Euch gibt, dann tut eine Pause vermutlich gut. Und wer weiß, vielleicht wird das nochmal was, wenn ein wenig Zeit vergangen ist. Aber nimm es nicht persönlich.
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